Ludwig Zerull Eröffnungsrede der Ausstellung LOVE and HATE

KUBUS Hannover 2011

"Die Künstlerin hat in Serien gearbeitet. Und auch wenn man ihre neuesten hier benannten Serien betrachtet, die, wie gesagt, andere malerische Ansätze vorführen, kann einem die Künstlerin selbst wie ein quirliger Geist aus zum Beispiel Shakespeares "Sturm" vorkommen. Denn Sturm ist auf ihren Bildern oft angesagt - und das nicht nur, weil sie in Radegast an der Elbe nachts über den Deich hinterm Haus geht oder schon mal zur Ateliertür nicht raus kommt, weil der Sturm noch mächtiger ist als ihre eigenen, unzweifelhaft - wenn man sieht und hört und wenn sie malt - vorhandenen Kräfte. So etwas pathetisch beschrieben, gibt man zu, dass die Bilder dieser Künstlerin keiner Erklärung bedürfen. Die Aussagekraft der Bilder von FRANEK liegt nicht in der Identifizierbarkeit einzelner Passagen, sondern vielmehr eben im Kampf, den die Malerin mit dem Bild, und den die Farben (mehr als die Formen) auf dem Bild mit der Künstlerin führen. Auch in der Serie, die einen herrenhaft gekleideten Hasen mit einem Mädchen in dem einen oder anderen Bild konfrontiert, geht es nicht nur niedlich zu, sondern auch bedrohlich, böse, zumindest auch stark erotisch. FRANEK ist eine grossartige Künstlerin, weil sie die Gegenständlichkeit nie gescheut hat, aber das Geheimnis auch selbst nie enträtselt." (Ausschnitt)

Ludwig Zerull

Vokabularium (Ausschnitt)
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