mural-paintings
1994
"...Etwa 40 Arbeiten dieser Art hat FRANEK seit 1993 geschaffen, große und kleine Bilder und alle haben dieses wundervolle Farbglühen, Sommerhelle, Abendlicht und Wetterleuchten in einem. Eine mutterhafte Verwurzelung in der Natur und dem Natürlichen und ein kindlich naiver Weltblick bedingen einander. Aber FRANEK ist nicht etwa dem Negerpuppensyndrom oder dem Stadtindianer Kult erlegen. Nein, sie ist nicht die Perlenketten fädelnde Squaw, sie lässt einfach nur zu, was sich ereignet, wenn Siesich mit Pinseln und spritzenden Quasten über den Malgrund her macht. Die poröseTrockenheit und gleichzeitige Saugfähigkeit des Papiermaterials animiert regelrecht dazu, mit immer neuen Farbschichten das Getrocknete zu überspülen. Wenn beim Drehen und Wenden der Blätter auf dem Fussboden einmal trocknende Farbschichten wie flatschige Batzen kleben bleiben, nutzt FRANEK diese collageartigen Einsprengsel gleich, um sich der Materialität mit noch größerer Hingabe auszuliefern. Erst wenn sie mit einem cremigen Ölstift die Konturen bestimmter Figuren aus dem Material heraus schält, nehmen die „mural paintings“ ihre endgültige Form an..."
Christoph Tannert am 16.10.1996 im RIAS Berlin