Lucie Schauer Elementarzeichen

Aufbruch in die Vergangenheit - Rückkehr in die Zukunft

Eine Welt der Vorzeit, mehrere Welten der Vorzeit hat Sabine Franek-Koch auf ihren vielen Reisen in außereuropäische Länder entdeckt. Ihre Beschäftigung mit prähistorischen Zeichen ist ebenso wie bei Rune Mields von wissenschaftlicher Neugier geprägt und mit künstlerischer Sensibilität ins Werk gesetzt. Am Anfang standen vergleichende Forschungen über Bild- und Schriftzeichen aus den alten Kulturen des Vorderen Orients, Mittelameriks, Skandinaviens exzerpiert aus Büchern und in Bibliotheken. Seit vielen Jahren bereist Sabine Franek-Koch die Stätten selbst, brachte Abreibungen von Felsritzungen mit, sowie Aufzeichnungen der alten Bildalphabete der Mayas, Videofilme über die Nazca-Zeichen, Notationen über das Leben in den Indianer-Reservaten, Frottagen von den Kanarischen Inseln und aus Israels Bergen. Im letzten Jahr entstand, bedingt durch ein Stipendium in Bleckede in Niedersachsen, die Niederschrift halluzinatorischer Geschichten von Werwolf und Vogelflug, Bootsfahrt und Lebensbaum, Haushütte, Himmelsleiter, Menschensilhouette und Tiekörper, teils in magischem Helldunkel von schwarzer Form auf Grisaillengrund, teils in den Primärfarben blau, gelb, rot auf bräunlich-rötlichem Fond wie Waldbrand und Blutopfer. Heinz Thiel hat diese großformatigen Arbeiten Franek-Kochs als „Konzeptuale Notationen“ bezeichnet.

Lucie Schauer in: „Elementarzeichen - Urformen visueller Information“, Katalog zur Ausstellung in der Staatlichen Kunsthalle Berlin, 1985

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