Hans Gercke Das Eigene und das Fremde

In: Bergeversetzen, Heidelberger Kunstverein 2002

... FRANEK´s Bilder handeln nicht allein vom schicksalhaften Einbezogensein des Menschen in die Natur. Sie handeln mindestens ebenso - das eine bedingt das andere - von der Möglichkeit des Unmöglichen, der Möglichkeit - der Notwendigkeit, vielleicht gar der Leichtigkeit - Grenzen zu überwinden, Türen zu öffnen, sich lustvoll aus Zwängen und Verkrustungen zu lösen. Das Fremde und Andere nicht als Bedrohung zu erleben, sondern als Herausforderung und wechselseitig bereichernde Möglichkeit der Begegnung - ein ungemein aktuelles Thema angesichts einer Weltlage, in der Krieg und Gewalt mit makabrer Begeisterung und leider durchaus programmatischer Verbissenheit erneut auf die Tagesordnung des beginnenden Jahrtausends gesetzt worden ist. FRANEK malt derweil Bilder der Hoffnung wie Bergeversetzen oder Eslebedieliebe, gewiss nicht allein die platonische. Sie malt "Zeitgeschehnisse, keine aktuellen Ereignisse, sondern das, was schon immer da ist, nämlich Menschen, Tiere, Pflanzen, Mineralien, die Elemente - das Universum. "Mich beschäftigen," sagt sie, "die Dinge, die zeitlos sind"...

(Auszug)