Der Atelierboden als codiertes Werkverzeichnis
...als Speicherplatte, auf der die Farben der dort entstandenen Bilder während des Malprozesses wie Daten erfasst und gesichert werden
Da ich vorwiegend auf dem Boden male, entstand über einen Zeitraum von 28 Jahren auf dem Asphaltboden in meinem Radegaster Atelier eine monumentale „Bodenarbeit“, ein dichter Farbteppich.
Die Summe allen Tuns – Schicht um Schicht abgelagert und überlagert, gleichsam eine Erinnerungsspur ungezählter Bilder, die Zeit im Fluß der Farbe gespeichert und erstarrt, ein verschlüsseltes Engramm der Erinnerung.
Ich fotografiere den Atelierboden ausschnitthaft, nutze die Abzüge auf Papier oder Leinwand zur Schaffung neuer Bilder. Diese werden abermals fotografiert und auf einen Bildträger gedruckt, um sie weiter zu malen.
Durch die unterschiedlichen Blickwinkel der Kamera entstehen Verzerrungen, räumliche Verschiebungen und willkürliche Perspektiven, die in den Bildern Tiefenraum, Weltraum Dimensionen erzeugen. Beabsichtigt ist ein Sog, der den Betrachter in die scheinbare Unendlichkeit des Bildraumes hineinzieht.
FRANEK zu ihrer Werkgruppe: SPACE - SPACETIME - CYBERSPACE